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Lichtstube

Jeden Mittwoch von 20-21:30 Uhr

Das Brückenhaus hat eine alte Tradition wieder belebt. Diese Tradition lässt sich bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen. Von Martini am 11. November bis hin zu Mariä Lichtmess am 2. Februar - dann wenn die Landwirtschaft ruhte, trafen sich Dorfbewohner:innen in der Lichststube. Es war die Zeit der Ruhe und Besinnung. Die unverheirateten Frauen fertigten dort ihre Aussteuer. Beim geselligen Beisammensein lief die Arbeit schneller und leichter von der Hand. Die Frauen erfuhren von den neuesten Ereignissen im Dorf und in der Umgebung. Dabei ließ sich außerdem Holz und Petroleum sparen. Das ist die Verbindung zu heute - allerdings wird jetzt Strom und Gas gespart. Viele Volkslieder, Sagen und Märchen entstanden in den Lichtstuben und wurden weitergegeben. Das fröhliche Beisammensein in den privat organisierten Stuben gefiel aber nicht jedem. "... das war der geistlichen Obrigkeit ein Dorn im Auge, die haben das nicht gern gesehen, weil da viele Ehen angebahnt worden sind ... Die haben immer wieder versucht, diese Licht- und Spinnstuben zu verbieten, aber es ist ihnen nie gelungen, sie auszurotten.", so Reinhold Albert, Kreisheimatpfleger im Landkreis Rhön-Grabfeld. Die Lichtstube bildete eine eigene Gemeinschaft innerhalb der Dorfgemeinschaft. Was dort geschah, sollte nicht nach außen dringen. Manche Lichstuben erstellten dazu Regeln. Mit 3 Mark wurde zum Beispiel bestraft, wer etwas aus der Lichtstube ausplauderte, mit 10 Mark, wenn er es dem Bürgermeister verriet.

In den 60ern verschwanden die Lichtstuben fast völlig, inzwischen werden sie wiederbelebt. Heute steht das Zusammenkommen im Vordergrund, um der zunehmenden Vereinsamung der Menschen entgegenzuwirken. Unsere Devise: Kontakte knüpfen beim Essen, Basteln, Musizieren und Erzählen und dabei noch Energie sparen.


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