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Gemeinschaftsgarten in der Nachbarschaft am Neckar

Erde an den Händen

„Das ist meine Tomate!“ begeisterte sich Ahmed im letzten Herbst am Hochbeet. Er hat sie beobachtet, zuerst die kleinen Blättchen, dann den dicken Stengel, die gelben Blüten, an denen die Bienen baumelten. Sooo lange braucht das also, so viel Wasser und so viel Sonne, bis sie auf den Teller kommt! Und nun kann man sie wirklich essen, die Tomate.

Erst mit Erde an den Händen beginnen wir zu verstehen, was Natur bedeutet. Kinder, die in Etagenwohnungen aufwachsen und nicht einmal einen Balkonkasten besitzen, können kein Gefühl für das Wachsen und Gedeihen der Pflanzen entwickeln. Viele Eltern verschwenden keinen Gedanken an die Produktion von Lebensmitteln, wenn sie durch den Supermarkt hasten. Wie auch: Nur wenige können auf eine landwirtschaftliche Karriere zurückblicken.

Im Brückenhaus entstand die Idee, außer den kleinen Hochbeeten vielleicht auch noch breitere Stücke Erde einzusäen. Als Zwischennutzung wurde eine Fläche am Neckar angeboten, die mittelfristig der Renaturierung des Neckar zum Opfer fallen wird. Bei einer ersten Begehung kamen Angelika Reicherter, Uta Kohler, Sibylle Biermann-Rau, Reinhild von Brunn und Ursula Staudenrausch mit einigen Kindern aus dem Werkhof zusammen. Sofort fanden die Kinder eine „Quelle“, griffen zur Gießkanne, entdeckten essbaren Schnittlauch und viele Blümchen … ein Paradies. Man könnte gleich anfangen zu hacken, das Gefühl hatten alle.

Nachbarn aus der Garten- und Bismarckstraße trieben schnell ein paar Grabgabeln und Spaten auf. Worauf warten wir?

Die Stadtverwaltung stellt uns die Fläche nur für eine oder maximal für zwei Wachstumsperioden zur Verfügung, bis zum Beginn der Bauarbeiten. Doch mehr brauchen eine Paprikaschote, ein Salatkopf und eine Zuckererbse zum Reifen erst einmal nicht. Sobald das Wetter wärmer wird, beginnt alles zu sprießen. 

Wem es in der Wohnung eng wird, wen es in den Fingern kribbelt - der komme!

gespendete Gartengeräte aus der Nachbarschaft

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